Mein erster „Was ist..?“ Fachartikel zu meinem Herzensthema Traumapädagogik. Denn ausgerechnet im Corona Jahr 2021 hatte ich mich auf eine Weiterbildungsodyssee begeben, Dazu gehörte unter anderem die Weiterbildung zur Traumapädagogin und traumazentrierten Fachberaterin (DeGPT /FvPT) beim FIFAP in Münster. Ich werde oft gefragt was ich als Traumapädagogin mache und ob ich „therapieren“ würde. Um mich als Traumapädagogin von der Psychotherapie abzugrenzen, schreibe ich diesen Artikel.
Der „gute Grund“
Als Traumapädagogin und traumazentrierte Fachberaterin (DeGPT /FvPT) habe ich in erster Linie eine wertfreie und traumasensible Haltung. Ich sehe hinter dem „unerwünschten“ bzw. „auffälligem“ Verhalten den „guten Grund“. Mit dem Betroffenen wird eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut, so dass dieser sich ernst genommen und sicher fühlt. Nur in einer sicheren Umgebung kann sich eine traumatisierte Person anvertrauen. Ich signalisiere „ich bin da, ich bin verlässlich ich höre zu und ich nehme dich ernst“. Ich folge als Traumapädagogin dem pädagogischen Ansatz und kann mit meiner Arbeit und meiner Haltung für den Betroffenen als Brücke zu einer späteren Traumatherapie dienen. Es sind nur Psychotherapeut/Innen dazu befugt eine Traumatherapie durchzuführen, Ich bereite vor und stabilisiere für diesen Weg. Ob der Betroffene diesen Weg gehen will, entscheidet er / sie selbst.
traumazentrierte Fachberatung
Mir ist es wichtig, dass die Betroffenen lernen mit ihrem Thema aus der Vergangenheit in der Gegenwart besser umgehen zu können. So ist es mir ein Herzensanliegen die Betroffenen selbst über das Thema zu informieren, mit ihnen Antworten für ihre Gefühlsausbrüche zu finden und Triggersituationen zu beleuchten und Methoden herauszuarbeiten, damit der Betroffene handlungsfähig bleibt. In allem hat der Betroffene Mitspracherecht und die Kontrolle darüber inwieweit er Methoden ausprobieren und anwenden möchte. Desweiteren kläre ich Angehörige und Fachleute (Ärzte, Pädagogen, Lehrer u.v.m.) über die Traumafolgestörungen im Kindes- und Jugendalter auf. Hier setzt die traumazentrierte Fachberatung an.
„Notfall-Set“ für Handlungsfähigkeit
Zusätzlich wird zusammen mit dem Betroffenen eine Art „Notfall Set“ entwickelt. Dies ist ein grundsätzlicher Bestandteil meiner Arbeit, denn jedem Betroffenen ist es wichtig handlungsfähig zu bleiben. (Wenn du auch so ein Notfall-Set mit deinem Kind oder Schüler erarbeiten willst oder Fragen dazu hast, nimm gerne Kontakt mit mir auf).
Bewegung verändert das Gehirn
Als staatlich geprüfte Gymnastiklehrerin behalte ich die Wichtigkeit von Bewegung und Entspannung im Fokus. Denn die Betroffenen sind in einer sehr hohen körperlichen und psychischen Anspannung und schnell reizbar. Der Körper schüttet aufgrund dessen vermehrt Stresshormone aus, die den Körper wiederum auf Dauer schädigen. Intensive Bewegungen sind gute Möglichkeiten, um den Stresspegel herunter zu fahren und den Stress zu reduzieren. Es wird ein bewussterer Umgang mit den eigenen Körpersignalen und mit Atemtechniken erlernt. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass Überkreuzübungen aus der Kinesiologie und der NeuroKinetic® die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften verbessern und stärken. Davon können auch Betroffene profitieren, da bei den meisten die Gehirnhälften weniger gut zusammenarbeiten.
Zusammenarbeit mit mir
Mein Angebot der traumapädagogischen Beratung erfolgt in „Einzelsitzungen“ als auch in einer Kleingruppe von maximal 4 bis 6 Kindern. Gerade Bewegung ist ein positiver Kanal, um Stress im Körper abzubauen. Für Angehörige, Schulbegleiter/Innen, Lehrer u.v.m. biete ich Beratungsgespräche an.